Kategorie-Archiv: Wir trauern

Bilderwand in der Brücke Herbst 2014
Wir trauern um all jene, derern Namen schon in Vergessenheit geraten sind. Wir denken an Ihre Freunde und Familien und wollen uns stärken mit der Hoffnung, dass die Liebe alle Grenzen übersteigt und der Tod nicht das letzte Wort hat.
Tobse+
Micha Trimpin+
Gudrun Hellbach+
Diana Watson +
Patric Frank +
Marcus Gritzuhn +
Gabi Tahir +
Mike – Detlev Furthmüller +
Nicole Lampa +
Sabine Kapfer +
Wippe – Michael Wieprecht +
Lange Zeit habe ich dich nicht mehr gesehen, lieber Wippe! Und jetzt ist es so, dass du gegangen bist aus dieser Welt. Wir sehen uns nicht mehr – zumindest hier nicht. Jetzt ist es so.
Obwohl! Wenn ich das nahekommen lasse, was ich von dir und deinem Leben erlebt habe. Beides hat in dieser Welt schon zu deinem Leben gehört: Dein Gefühl und Leiden, nicht gesehen zu werden in dem, was dir wichtig ist, was dein Bedürfnis ist, was du bist. Und genauso, dass du dir schwer damit getan hast, dich zu zeigen – dir selbst mit deinem Fühlen und deiner Art das Recht zu geben, da zu sein. Du hast dich lieber versteckt, unsichtbar gemacht. Wolltest gesehen werden und doch auch wieder nicht. Hast dich mit dem, was dir Sicherheit gab, zurückgezogen in deine Wohnung und in dein Inneres. Hast dort deine Dinge gesammelt. Behütet. Bedacht. Deinen Sohn, den du über alles liebst und der dir das Wichtigste ist. Immer hast du als erstes von ihm erzählt. Deinen Hund Charly – „Mucki“ nanntest du ihn liebevoll.
Cool, unberührbar hast du dich gegeben. Du wolltest nicht wieder berührt, verletzt werden. Wolltest den altbekannten Schmerz in dir nicht wieder spüren. Und ich erinnere deine (Ver-)Suche, diese Dinge mitzubringen, heraus zu schreien, loszulassen. Dein Unrechtsempfinden. All die Ungerechtigkeit, die du abgekriegt und ausgehalten hast in deinem Leben von klein auf. Die Demütigungen. Deinen Sohn vor so etwas zu beschützen und zu bewahren. Das war deine große Sorge.
Äußeres Zeichen für deine Suchen nach deiner wahren Würde und Größe sind für mich deine Klamotten. Dein eigener Stil. Gut gepflegt, sauber, geschmackvoll. Auch davon hast du viel mitgebracht zu uns in Die Brücke. Auch auf diese Art tragen viele dich weiter – ein Stück von dir, das kleidet, umhüllt und Wärme schenkt.
Danke für dein Leben mit uns, lieber Michael! Du führst mich dadurch auch zu mir selbst. Uwe
Franky – Frank Prümmer+
Blacky – Hans-Jörg Olesch+
Cheyenne Denkmann+
Christiane Ceelen+
Klaus Uschok+
Nala+
Angelika Denkmann+
Veronika Michel+
Heiko Gonser+
Antonio Palazzo+
Hartwig Strobl+
Martin Layher+
Thomas Engel+
Heute erhielt ich den Anruf, dass du gestorben bist. Für mich zu plötzlich – das tut weh.
Du warst so klug, Thomas. Talentiert. Der treueste Freund, den man sich nur wünschen kann.
Mitfühlend, lustig. Aber auch schrill, uneinsichtig, laut und manchmal nervig.
Eins warst du immer: authentisch und ehrlich.
Die Krankenwohnung war so lang dein zu hause.
Du kümmertest dich oft um die, die Hilfe und Unterstützung brauchten.
Das war deine zweite Familie, und wir alle, so kann man sagen, sind dort zusammen älter geworden.
Jetzt kannst du wieder laufen, so viel du nur willst, ohne Schmerzen.
Ich bin so froh, dass wir uns vor nicht zu langer Zeit noch einmal gesehen haben. Du hast dich so gefreut.
Ruhe in Frieden, lieber Thomas. Du wirst uns fehlen!
Deine Krankenwohnungs-Familie – das kommt von Herzen –
(Sabine)
Soleil+
Holger Stöckler+
Frank Jenner+
Claudia Käfer (Angelozzi)+
Simone Reiner+
Lee – Sylvia Plutte+
Bianka Kaai+
Vera+
Hartmut Moser +
Kosta+
Dirk Heißenberg+
Thomas Faulhaber+
„Isy“ Ismael Pohlner+
Jessica Nominat+
Uwe Dressel+
Jörg Döll+
Wie viele Wohnungen hast du geräumt und renoviert, lieber Jörg! Wie viele Leben dadurch mitgetragen! Ein zupackender Handwerker. Warst dir nicht zu schade, anderen dabei zu helfen, ihr Leben zu ordnen und zu bewältigen. So sachlich hast du immer davon erzählt, als ob es nicht der Rede wert sei. Aber viel äußere und innere Last hast du dabei mitgetragen. Und dein lautes Lachen, daran erinnere ich mich gern. Ich wünsche mir, du entdeckst die geheimnisvolle Ordnung in deinem eigenen Leben jetzt auch mit einem Lächeln. Und lässt deine Frau, deine Kinder und deine Freundinnen und Freunde daran teilhaben. Uwe
Ramón Pastor Álvarez+
Bayern-Peter+
Klaus Löffel+
Es war deine Entscheidung, Klaus, diesem Leben einen Endpunkt zu setzen. Ewig auf der Suche warst du. Du hast es als einzigen Kampf erlebt, den du nicht mehr weiter führen wolltest. Das haben wir zu respektieren. Und selbst in diesem Abschied hast du noch schlicht und dankbar viele wahrgenommen und mit einem zugewandten Wort beschenkt, das jetzt noch wirksam da ist. Uwe
Dimitra+
Mongolen-Ralf+
Ralf Zilligen – den Meisten war er als Mongolen-Ralf bekannt. Als Erklärung zu dem Spitznamen sagte er immer grinsend: „Das ist, weil ich aus der Mongolei hierher geritten bin. Und auf dem Weg habe ich Hunger gekriegt und mein Pferd aufgegessen.“ Noch nicht lange war er überglücklich endlich wieder in einer eigenen Wohnung für sich. Und er hatte auch schon eine Ahnung, dass seine Zeit in der sichtbaren Welt dem Ende entgegen ging. Beim UD-Festival im Sommer sagte er schon: „Das ist mein letztes UD.“
Bailey+
Sandra musste ihren Bailey gehen lassen. Immernoch vermisst sie ihn sehr. Mit seiner Dackelfreundin Sissy war der schwarze, edle Dackelrüde regelmäßiger Gast in der Brücke. Zurückhaltend, fast misstrauisch und sehr aufmerksam prüfend war er immer da. Nicht jeden hat er nahe an sich rangelassen. Da hat er in seiner instinktsicheren Art mich oft daran erinnert, dass es manchmal auch gesund ist, vorsichtigen Abstand zu halten und sich langsam anzunähern. Uwe
Michael+
Micha+
Da sitze ich in der fernen großen Stadt und mich erreicht die Nachricht, dass Micha gestorben ist.
Micha ist tot. Das geht in meiner Vorstellung GAR nicht. Ich habe Micha schon lange nicht mehr gesehen. Und außer den Postkarten zu den üblichen Feierlichkeiten habe ich auch schon lange nichts mehr von ihm gehört. Somit weiß ich natürlich nicht, wie es ihm wirklich geht…bin aber immer davon ausgegangen, dass alles gut ist. Das stand auch auf seiner Weihnachtskarte vom Dezember, dass sich viel getan habe in seinem Leben und es ihm gut gehe.
Micha und ich, wir waren über zehn Jahre ein Team. Micha und die Sozialarbeiterin, manchmal aber auch Micha und Michi.
Jede Woche haben wir uns getroffen. Wir haben viel erledigt, viel geredet, viel gelacht, aber auch viel miteinander gestritten.
Micha ist wie ein kleiner Junge, macht wonach ihm der Sinn steht, auch wenn es ihn in große und kleine Schwierigkeiten bringt und er dadurch oft den Ärger seiner Mitmenschen auf sich zieht. Egal, sagt er dann. Ich bin mir sicher, es ist ihm nicht egal. Er fühlt sich alleine und missverstanden.
Micha ist für mich ein ständig unterschätzter, liebenswerter, liebevoller, lebenslustiger, genussfreudiger, witziger, gerissener, hilfsbereiter, glücksuchender Mann.
Ich bin mir sicher, er wird uns allen fehlen. Ich hoffe, er weiß das.
Michaela
Nikola P.
Nikola war klug, liebenswürdig und gebildet.
Er hatte zwei zuhause, ging über das Wochenende lange Zeit noch heim.
Unter der Woche war er in der WG.
Nikola brachte Leben in die WG, half oft und gerne in der Küche.
Das war dann die Zeit für schöne Gespräche.
Nikola genoss die Gesellschaft in der WG und wir die seine.
Er hörte klassische Musik, schaute gerne Dokumentationen.
Wir Kolleginnen und Kollegen konnten oft von seinen Ausführungen und Erklärungen etwas lernen.
Er scherzte gerne, hatte viel Humor.
In der letzen Zeit, als er bettlägerig wurde, blieb Nikola freundlich, in sich ruhend und gelassen. Er war sich seiner Situation sehr wohl bewusst, sprach auch darüber.
Nikolas Bruder Kristo kam oft zu Besuch. Er wurde schnell ein wichtiger Teil der WG Gemeinschaft und von allen sehr geschätzt .
Nikola hatte treue Freunde über Jahrzehnte hinweg, die ihm und Marinus bis ganz zum Schluss zur Seite standen.
Marinus, sein Lebens Partner. Voller Liebe, unermüdlich und zu Herzen rührend hat er Nikola mit uns erst unterstützend, nach der Schließung der WG zuhause alleine, voller Liebe umsorgt und gepflegt. Auch Marinus ist uns Kolleginnen und Kollegen, sowie den Bewohnern sehr ans Herz gewachsen. Er kam uns allen sehr nah, gehörte sehr bald zu uns. Wir alle haben größten Respekt vor allem, was Marinus in Liebe geleistet hat.
Nikola fehlt uns sehr. Alle Kolleginnen + Kollegen + Bewohner der WG